Nun also auf zum Lückenschluß am 07er hier im Süden...
Ich durchschreite Goritz ostwärts, überquere auf einer Traktorspur gen Norden eine Wiese und *schwupps* stehe ich auf dem WWW07.
Der Weg führt jetzt viele Kilometer direkt am Grenz-"Fluß" (ich würde es eher als Bach bezeichnen !) auf angenehm geschottertem Fahrweg entlang, der früher wohl vom Grenzschutz/Zoll befahren wurde, heute allerdings hauptsächlich von rasanten Radlern (ist ja flach hier) und Wanderern wie mir genutzt wird.
Direkt hinter der Hecke/den Bäumen fällt der Hang zum Bach hinunter, wo die Grenze zu Slowenien verläuft.
Im Laufe der nächsten Stunden passiere ich auch einige kleine Grenzübergänge, wo von früher noch die Zollwachgebäude stehen, die Dank EU-Schengen-Raum allerdings alle verwaist sind: Liebe deutsche Politiker bzw. Idioten (das ist jetzt NICHT unbedingt als deckungsgleich zu betrachten), so sieht Reisefreizügigkeit aus ! - Mir graust jetzt schon wieder vor der Verspätung auf der Heimreise wegen der "Grenzkontrollen" in Passau... :-(
Was hier in der Gegend aber auffällig ist...
Die österreichischen Häuschen sehen alle so aus:
Aus Holz, klein, kein (interes) Klo.
Die slowenischen dagegen sind durchgehend massiv gebaut und mindestens doppelt so groß:
Ich spaziere weiter und das einzige Risiko hier ist, von Radler-Horden über den Haufen gefahren zu werden.
Da ich ob des morgendlichen Niesels allerdings noch meinen blauen Regenüberzieher am roten Rucksack und ein knalle oranges T-Shirt anhabe, kommt es heute zu keinen brenzligen Situation. Ganz anders als damals auf dem Weg nach Salzburg (L2: Verona-Salzburg, 2022: Tag 30), wo ein Radfahrer aus einer Gruppe den Abflug machte - mir war allerdings nichts vorzuwerfen...
Im Aufstieg gen Sankt Anna am Aigen ist mal wieder eine Holunder-Plantage links und rechts des Sträßchens und man bereitet augenscheinlich bereits die Ernte vor:
Bereits gestern, beim Abstieg am WWW05 von der Brendlhütte nach Eibiswald (Nord-Süd-Weitwanderweg, 2025: Tag 20), war ich nach Sankt Katharina in der Wiel durch eine entsprechende Plantage gegangen und was mir dort aufgefallen war: Ca. 98% der Holunderbeeren sahen erntereif aus, aber gleichzeitig gab es vereinzelt noch Dolden mit grünen Beeren, ja sogar einige noch mit Blüten. Am selben Baum. Bemerkenswert !
Am Ortsrand von St. Anna dann noch etwas anderes bemerkenswertes am Straßenrand:
In der Seitenöffnung kann man sich Heißgetränke brauen, hinten sind Kühlschränke mit Kaltgetränken und die Kassa. Ob des Wetters und des (bisher/heute) kurzen Weges habe ich allerdings keinen Bedarf und steige lieber weiter zur Kirche im Zentrum des Ortes oben auf einem Höhenrücken auf.
Apropos St. Anna: Ich könnte ja eigentlich mal spontan A. WN für morgen anfragen (nein, das hat nichts mit A. "Weng" auf Hochdeutsch oder beruflichen Initialen zu tun, sondern einfach nur mit DER Anna aus WN: siehe Wien-Nizza, 2023: Tag 44).
Es ist just 13:00 Uhr und es wird gerade eine Hochzeit eingeläutet als ich die Kirche erreiche.
Lustig sind ja die Wegweiser des Weinwanderwegs:
Von einer Aussichtsplattform über dem nichts schaue ich nochmal an der Kirche vorbei in die Richtung aus der ich gekommen bin:
Am Ortsende macht die Markierung dann eine ganz wilde Schleife. Die hatte ich zu Hause eigentlich rausoptimiert, aber da ich gerade nichts Besseres vorhabe und es auch nicht regnet, gehe ich den Umweg doch noch. Erst in einem Bogen bergab und dann durch einen Weinberg wieder bergauf.
Nur um dann gleich wieder wegwärts abzubiegen für einen Abstecher zum Theresienstein (im Hintergrund) an der slowenischen Grenze...
Im Anschluß zurück zur Straße, den Rest der Schleife auslaufen und am nun entscheidenden Wegweiser RICHTIG einordnen und abbiegen:
Hier kommen nämlich die WWW07-Hauptroute über den Wechsel und die von mir im März gewählte Burgenland-Variante wieder zusammen bzw. für mich - weil ich ja gerade rückwärts unterwegs bin - teilen sich die Optionen hier eben auf.
Ein Ortssträßchen führt mich nun bergab ins Burgenland...
Wenig später erreiche ich das Feuerwehrhaus in Kalch, dort wo ich im März gerade noch so mit dem letzten Bus geflüchtet war (siehe Tag 24).
Der Bus steht sogar (noch) da, aber er geht wohl erst am Montag Morgen wieder in Betrieb, so wie mir das aussieht.
Diesmal komme ich auch im Landgasthof Wallner unter (im März war noch Winterruhe und die Chefin in Thailand) und bekomme abends (für die Hausgäste wird gekocht) ganz tolles thailändisches Essen :-)
Begegnungen:
- 1 großer Greifvogel
- 1 Reh