Eigentlich will ich heute Punkt 08:00 Uhr starten - logische Konsequenz von 07:00 Uhr frühest möglicher Frühstücksbeginn. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Das ausgiebige Frühstück im Hotel will genutzt sein und auch das Zusammenpacken und Fertigmachen dauert mal wieder...
Nun ja, mit 35 Minuten Verspätung mache ich mich ENDLICH auf den Weg.
Warum das alles und ausgerechnet heute so relevant ist ? Nun, weil ich zurück nach Wien muß...
Aber beginnen wir von vorne: Durch die "Hauptstadt" Rust des kleinsten (20 km²) und mit Abstand bevölkerungsärmsten (< 2.000 Einwohner) österreichischen Bezirks 102 (Rust) mit seinen drei Störchen spaziere ich erstmal gen Süden.
Zuerst gehe ich ein Stück des Weges vom Vortag durch die Weinberge zurück und dann biege ich rechts ab gen Westen.
Den Berg hinauf übeholen mich etliche Traktoren unterschiedlicher (älterer) Generationen mit jeweils 1-2 Anhängern jeweils schwer beladen mit Holz: Ich wundere mich, daß hier überhaupt noch Bäume stehen.
Nach Überschreiten des Hügels geht es sanft hinab gen St. Margarethen.
Durch den Ort spaziere ich flott hindurch, allerdings natürlich nicht ohne offenen Auges die eine oder andere Skurrilität am Weg noch einzufangen:
Am Ortsrand im Westen sehe ich dann einige Alpakas friedliche grasen:
Mittlerweile verläuft hier der 07er Weg wieder parallel zur Variante A des Zentralalpenwegs.
Viele Kilometer geht es dann an einer Mauer entlang, die gar kein Ende zu nehmen scheint.
Ich versuche heute ein etwas flotteres Tempo anzulegen, da ich ja erst (reichlich) verspätet am Quartier losgekommen bin.
Da seit gestern (sechster Tag unterwegs seit Wien) die typischen Gewöhnungseffekte meiner Weitwanderungen bereits eingesetzt haben, ist das aber kein größeres Problem. Die erste Woche der Leiden dauerte diesmal also vornehmlich nur fünf Tage. Man wird nicht jünger und kann sich halt nicht mehr so viel Zeit lassen ;-)
Gegen 13:00 Uhr erreiche ich bereits mein ausgebaldowertes Tagesziel Draßburg, wo zwei fleißige Gesellen gerade das Fundament für eine große Anzeigtafel für einen neuen 90-Kilometer-Rundwanderweg betonieren, weswegen wir ein wenig ins Plaudern kommen.
Direkt daneben ist auch schon der hübsche kleine Bahnhof.
Trotz meines verspäteten Starts erreiche ich nicht nur die konservativ (für pünktlichen Start) geplante Verbindung nach Wien, sondern sogar die optimistische !
Die Natur ist hier augenscheinlich schon weiter als bei mir zu Hause:
Für mich geht es jetzt erstmal mit dem REX nach Wien, Meidling und dann mit U-/Straßenbahn sowie das letzt Stück zu Fuß zu Michael (aka rahl) und seiner ganzen Familie.
Vor ein paar Wochen kam doch der Hinweis von ihm zur Nürnberger Rätselnacht und daß Sanne (Michaels Frau) Ihren Meldeplatz im großen 10er-Team (nur zum Spaß, außer Konkurrenz) an mich abtreten würde, wenn ich Interesse hätte.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, wo ich da gerade bei meiner angedachten Wanderung sein könnte und ob ich in endlicher Zeit per Öffis nach Wien zurück käme, habe aber erstmal nach möglichem Schlafplatz und Arbeit-Equipment gefragt.
Michael fragt bei sowas auch gar nicht nach - er kennt mich nun ja auch schon seit gut 20 Jahren ;-)
Nach positivem Bescheid abends mal in meine Grobplanung geschaut, substantielle Anpassungen vorgenommen (Ausstieg Draßburg !), noch etwas optimiert und so stehe ich nun - genau nach Plan im 11. Bezirk an unserem späteren gemeinsamen Arbeitsplatz:
Durch meine frühere Anreise sind wir noch ganz entspannt, können uns stärken und ich erhalte noch allgemeine Einweisung und Hinweise, da ich zwar schon länger mal bei der Rätselnacht mitmachen wollte, aber es bisher irgendwie nie passen wollte.
Aber diesmal wurde alles passend gemacht und so freue ich mich schon auf den Start um 19:00 Uhr mit dem großen, verteilten Team, was ich großteils gar nicht kenne.
Dann also zur Abwechslung etwas geistige Anstrengung nach einer Woche körperlicher.
Und meine (stinkige) Wäsche wird parallel auch noch gereinigt.
Fast wie im perfekten (Wunsch-)Traum... ;-)
Begegnungen:
- 3 Störche
- 1 Eichhörnchen
- 1 Buntspecht
- 5 Alpakas
- 1 Falke
- 2 Hasen
- 2 Hasen
- 2 Arbeiter beim Betonieren des Fundaments für Tafel von neuem 90-Kilometer-Wanderweg am Bahnhof Draßburg
- Michael, Sanne, Felix, Mira in Wien
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