Montag, 17. März 2025

Tag 13: Sand im Getriebe

Orth an der Donau - Hainburg an der Donau
(27,2 km - 230 Hm auf - 200 Hm ab)

Weil es morgens (oder "frühs" wie die nördlichen Nachbarn im Osten sagen würden) aktuell immer noch sehr kalt ist, starte ich erst kurz nach 10:00 Uhr und nach wenigen Minuten passiere ich bereits das Schloß in Orth.

Die vorhergesagte Schönwetter-Periode hat sich noch ein wenig verschoben und so spaziere ich durch leichten Regen, Graupeln und Schneefall.

Mal das eine, mal das andere...

Aber die Vorhersage ist sehr gut:

Am Ortsende führt mich mein Weg gleich mal in die Wildnis.

Aber freigeräumt ist der Weg immerhin perfekt...

Der Pfad führt schnurstracks nach Süden, der Hochwasserschutzdamm wird überquert und weiter geht es bis direkt ans Ufer der Donau.

Nach einer guten Stunde Gehzeit habe ich bereits 5,7 Kilometer zurückgelegt und der Niederschlag hört auf.

Dann führt der Weg am Ufer entlang stromabwärts.

Durch den Sand bzw. Schlick fallen die Schritte aber etwas schwerer als zuvor.

Um 12:00 Uhr zeigt der Tacho gerade mal 8,5 Kilometer :-o

Nun ist das weitere Begehen des Uferweges verboten und ich mache mich wieder auf ins Landesinnere.

Letztlich lande ich wieder am Hochwasserdamm und auf diesem geht es dann schnurstracks weiter gen Osten.

Aus der Ferne - die Brücke war schon kilometerweit zu sehen - habe ich mir schon etwas Sorgen gemacht, wie ich auf die querende Verkehrsbrücke kommen soll, um die Donau zu überschreiten, aber vor Ort stellt sich das als ganz einfach heraus und man hat gleich mehrere Alternativen, nach oben zu kommen.

In einem scheinbar nicht enden wollenden Marsch wandere ich nun über die mehrere Kilometer lange Brücke, die hier den Flutkanal, die Hochwasserdämme, das gesamte Marschland und die Donau selbst überspannt, um dann am Südufer nach einer Weile wieder an einer Rampe anzudocken.

Ich kann mich nicht erinnern, auf all meinen Wanderungen jemals auch eine nur annähernde so lange Brücke begangen zu haben.

Und das Begehen ist auch gar nicht so einfach: Ich komme mir zeitweise wie ein unbelandenes Motorwagen-Hänger-Gespann vor, wo der Seitenwind in Böen dermaßen am beplanten Hänger reißt, daß dieser umzukippen droht.

Mehrfach werfen mich die starken Böen gegen das Geländer. Manch ein Autofahrer, der mich so trokeln sieht, mag mich wohl für betrunken halten. 

Kurz vor Ende der Brücke stelle ich fest, daß ich wohl besser die östliche Gangway hätte nehmen sollen - vom dort entgegen kommenden Radler mal abgesehen - weil der kürzeste Abgang sich auf der anderen Seite befindet.

Aber nach Sondierung der Verkehrslage passe ich einen guten Moment ab, schlängle mich dann durch die Leitplankenkonstruktion und überquere die stark befahrene Straße.

Zurück an der Donau - diesmal am Südufer - treffe ich dann auf einen alten Bekannten:

Eine ganze Weile geht es dann noch an der Donaulände entlang...

... bevor mich mein Weg rein in die Stadt und zurück nach 2017 führt...

Hier am Weitwanderstein war ich vor knapp acht Jahren zu meiner ersten Begehung eines der zehn österreichischen Weitwanderwege vom Start weg gestanden, um gen Feldkirch/Vorarlberg ein Mal der Länge nach durch Österreich zu spazieren (Zentralalpenweg 02, Tag 01).

Der Zentralalpenweg (WWW02) läßt grüßen.

Zu meinem Quartier "El Pirata" ist es jetzt noch einen guten Kilometer, aber die Stadtmauer könnte schon auch von einer Piratensiedlung (Tortuga läßt grüßen ?) stammen...

In der Unterkunft geht es zur Enteisung erstmal ausgiebig in die Dampfbrause und weil meine (Winterspeck-)Körpermaße gerade eher gen A380 gehen, ist da natürlich nicht nur mit Enteisungszeiten von 15-20 Minuten wie bei einer Boing 737 zu rechnen.

Aber immerhin entstehen keine Kosten von 8.000,- EUR...

P.S.: Was mein GPS da an Höhenmetern aufgezeichnet hat, ist mir ein wenig rätselhaft...


Begegnungen:

- Weitwander-Pärchen (mehrmals im Vorbeigehen beim jeweiligen Pausieren)


1 Kommentar:

  1. Das Stück zwischen Wien und Hainburg fehlt mir für die zweite Begehung des 07ers noch. 2010 haben Frl A und ich das mit dem Fahrrad gemacht, und ich denke, ich werde es diesmal auch so machen (vermutlich eh bald irgendwann mal). Ich will das einfach nimmer, diese Asphalthatscherei. Dafür habe ich noch viel zu viel nicht-asphaltiges noch nicht gemacht ...

    AntwortenLöschen