Mittwoch, 1. Mai 2024

Tag 05: Auf und ab an der Thaya-Schlange

Raabs/Thaya - Drosendorf
(20,5 km - 760 Hm auf - 740 Hm ab)

Heute eine kurze Entspannungsetappe zur Erholung.

Der Tag startet mit dem - zur Zeit üblichen - blauen Himmel, allerdings ein paar Grad kühler (= angenehmer) als in den letzten Tagen.

Vor allen Dingen aber mit weniger Asphalt ! 

Die Thaya schlängelt sich heute durch's Land und der Weg führt teilweise (recht) dicht am Ufer entlang, immer wieder aber auch ÜBER die Hügel, so daß heute einiges an Auf- und Abstieg zusammen kommen wird, auch wenn keiner der Hügel wirklich als Berg zu bezeichnen ist.

Zuweilen liegen heute historische Ruinen am Weg, beispielsweise die "Böhmische Mauer" von 110 Metern Länge über die ganze Breite des Höhenrückens als vorgelagerter Schutz für die frühere Burg:

Die Ruine der eigentlichen Burg trohnt heute noch über der Thaya-Schleife:

Der Wald ist stellenweise ganz anders als die Wälder hier im Waldviertel bisher waren:

Immer wieder geht es auch durch kurze Talabschnitte, wo kleine Dörfer oder Streusiedlungen vorherrschen.

Daß die Österreicher gewitzt sind, wußte ich ja schon immer, aber MANCHMAL ist ihr Pragmatismus wirklich zum begeistern: Da hat jemand den Baum beschädigt und damit der nun nicht einfach umfällt, hat der ihm halt eine Krücke reingeklemmt...

Ein biologisches Wunder der Physik :-)

Unweit fragt man sich dann, ob Rehe hier Uhren dabei haben oder das Futter wahrlich inhalieren ?

Länger als drei Minuten dürfen sie da ja nicht stehen bleiben, sonst wäre es ja "Parken" und nicht mehr "Halten":

Die nächste Ruine am Weg:

Derartig abwechslungsreich läßt es sich heute wirklich gut aushalten.

Die erste (lebendige) Blindschleiche der Tour "läuft" mir dann auch noch über den Weg:

Der erfrischende Wind kühlt heute zwar gut - manchmal fast zu gut, allerdings ist er im Wald nicht ganz ohne, denn die Böen lassen ab und an morsche Äste runterkrachen.

Bevor mir meine bessere Hälfte den Kopf abreißt, weil ich hier ausgerechnet beim Wandern um's Leben komme, passe ich mal lieber auf, daß mit nichts auf's Hirn fällt, auch wenn man Vater an dieser Stelle evtl. anmerken würde, daß da wohl nichts kaputt gehen könnte.

Manchmal werde ich ja von Leuten in meinem (erweiterten) Umfeld gefragt, warum ich - um Himmels Willen - derart ausgerüstet zu Fuß unterwegs bin.

Nun, manchmal hat das ganz pragmatische Hintergründe der Anpassung an die Erfordernisse der Routen: Ich bin gerne gut vorbereitet.

Zuweilen konfrontiert mich die Realität allerdings auch mit überraschenden, gar unerfüllbaren Anforderungen:

SelbstVERSTÄNDlich "Natürlich gehe ich hier nur zu Fuß" in der Natur !

Allerdings: Wo soll ich den Pferdeschwanz herbekommen ?

Also ehrlich: Selbst wenn ich die piktographisch attributierten Erfordernisse dieses Wegabschnitts im vorhinein gekannt hätte, wäre das Verhältnis meiner Haarwuchs- zur -Ausfallrate dazu determinierend, krachend zu scheitern :-o

Da fällt mir kurz danach der Weg schon deutlich leichter: Kurzer Blick (zur Sicherheit) nach unten. Check !

Im Zimmer in meiner Unterkunft in der Stadt Drosendorf (wieder so ein interessanter Widerspruch in sich) bekommt mein Rucksack dann einen passenden Thron - noch dazu mit Monaco-Bezug:


Begegnungen:

- 1 Reh

- 1 Eichelhäher

- 1 Blindschleiche


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